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Interview Medizintourismus – Fragen an einen Auslandspatienten (Teil 2)
Herr Mohammed F., Medizinstudent im letzten Semester, kam vor einigen Monaten aus Libyen nach Deutschland um sich medizinisch behandeln so lassen. Er verbrachte mehrere Monate in unterschiedlichen Krankenhäuser, unter anderem in Köln, und wurde anschließend physiotherapeutisch in einer der Zentren dieser Region behandelt.
Fragen zu den organisatorischen Angelegenheiten:
Herr F., wie wurden die organisatorischen Angelegenheiten hinsichtlich Ihre medizinischen Behandlung und Ihrem Aufenthalt geregelt?
Die Organisation meiner Behandlung und meines Aufenthalt wurde mittels einer Firma aus dieser Region vermittelt, die sich auf diesen Bereich der Patientenbetreuung spezialisiert hat.
Was in Bezug auf Ihre medizinischen Behandlung und dem dazugehörigen Aufenthalt wurde für Sie organisiert?
In Puncto meiner medizinischen Behandlung wurden für mich Termine mit den Ärzten, Operationstermine und Physiotherapiestunden vereinbart. Zu den einzelnen Terminen war stets ein Übersetzer vor Ort anwesend. Außerdem wurde die Unterbringung im Privatzimmer im Krankenhaus organisiert. Zu Beginn wurde auch ein Telefon mit Karte organsiert, damit ich meine Familie im Ausland jederzeit anrufen konnte. Betreffend meines Aufenthalts wurde eine Wohnung für mich gefunden und ansonsten erfolgte ein Transfer vom Flughafen zur meiner Wohnung sowie der Transfer von meiner Wohnung zum Krankenhaus.
Was hat Ihnen an der Organisation nicht gefallen, wo sehen sie Verbesserungspotential?
Die Wohnsituation war am Anfang nicht zufriedenstellend, da die Wohnung zu klein und nicht zentral gelegen war. Darüber hinaus war die Terminabsprache mit dem Krankenhaus und mit dem Physiotherapiezentrum schlecht abgestimmt, Termine erfolgten nicht zeitnah und dadurch wurde wertvolle Zeit verloren. Insgesamt wäre in meinem Falle das Abstimmen von Terminen verbesserungswürdig.
Welche Punkte in Bezug auf Organisation haben Ihnen gefehlt? Was wünschen Sie sich noch von einem Fullservice Dienstanbieter?
Ein wesentlicher Punkt, der mir wichtig war bzw. der mir gefehlt hat, war ein organisierter zeitlicher Ablauf meiner medizinischen Behandlungen, so hätte ich mir z.B. gerne einen genauen Zeitplan mit allen Terminen gewünscht. Außerdem war es mir zu unpersönlich, auf meine Person mit meinen Wünschen und Bedürfnisse wurde wenig eingegangen. Darüber hinaus hätte ich gerne mehr Informationen über die Stadt, die Umgebung und die Infrastruktur gewünscht, inklusive Ausflugmöglichkeiten. Wünschenswert wären ansonsten TV Sender in eigner Sprache und heimisches Essen oder die Möglichkeit an heimliches Essen bzw. Nahrungsmittel zu gelangen, gerade bei einem längeren Aufenthalt.
Autor: Dr. Heven Midani-Özkan